Foto Karsten Heitkamp |
ZU OSTERN 2020
Dieses
Osterfest ist anders, als wir es kennen. Was für die allermeisten
unbedingt dazugehört, nämlich beieinander zu sein, ist im Moment
nur ganz eingeschränkt möglich. Viele Menschen machen sich Sorgen
um die, die sie liebhaben.
Eins
meiner aktuellen Lieblings(kirchen)lieder beginnt so: »Aus der
Zwiebel wird die Blume, aus dem Samenkorn ein Baum; in Kokons
versteckte Hoffnung: Schmetterlinge frei im Raum.« Da sind gleich
mehrere Symbole für die Auferstehung drin: Zwiebel, Samen und
Schmetterling. Es ist nicht selbstverständlich, dass immer wieder
Neues entsteht. Genauso gut könnten Zwiebel und Same einfach
absterben und der Kokon verschlossen bleiben. Die Sorge ist
vielleicht da; aber die Hoffnung geht in eine andere Richtung.
In
der letzten Strophe des Liedes heißt es: »Unser Ende ist ein
Anfang, unsre Zeit birgt Ewigkeit. Aus dem Tod folgt Auferstehung,
und das Ende ist Gewinn; unentdeckt, bis seine Zeit kommt; Gott
allein kennt den Sinn.« Ich habe schon öfters die Erfahrung
gemacht: Das Leben ist dem Tod überlegen. Selbst dort, wo alles in
Frage stand und das Ende endgültig schien. An Ostern geht es für
mich genau darum. Der Schmetterling zeigt mir das.
Schmetterling.
Das hat Papa zuletzt immer zu Mama gesagt, als sie schon sehr krank
war. Über zwanzig Jahre ist das her. Inzwischen sind beide tot. Oben
auf ihrem Grabstein ist ein Schmetterling eingemeißelt. Ich freue
mich immer, wenn ich einen sehe.
Frohe
Ostern wünscht Ihnen und euch
Karsten
Heitkamp