Die Jugendheime des Norddeutschen-Sport-Verbandes e.V. im Reinhorn und Steinhorst – Teil 2


Die Jugendheime Steinhorst – Reinhorn

Aus der Festschrift: Einweihung der Jugendheime Steinhorst und Reinhorn 1926/27

Die Jugendheime Steinhorst und Reinhorn sind Eigentum des Norddeutschen Sportverbandes e.V.,
Sitz in Hamburg
.

Wie erwarben wir Steinhorst – Reinhorn?

Der Gedanke, ein Erholungsheim für unsere Jugend zu erweben, ist keineswegs neu, aber
Kriegs-, Nachkriegs- und Inflationszeit hinderten seine Ausführung.
Schließlich setzte der Verbandsvorstand einen Ausschuß ein, bestehend aus den Herren
Barrelet, Dr. Stölting, Triebel, König und Meis, der nach geeigneten Gebäuden Umschau halten
sollte. Es stand von vornherein fest, gas ein solches Heim möglichst in wald- und heidereicher
Gegend gefunden werden müsse, wobei auch die Möglichkeit zur Anlegung von Wasser- und
Sonnenbädern, Sportplätzen usw. Berücksichtigung finden müsse.
Den Bemühungen dieser Herren gelang es unsere schönen Heime Steinhorst und Reinhorn
zu erwerben.
Steinhorst liegt ungefähr in der Mitte der Strecke der die Städte Celle und Wittingen verbindenden
Kreisbahn, von Celle eine Stunde Bahnfahrt.

Die Heime bieten all den jungen Menschen nicht nur während der Ferienzeit, sondern während
des ganzen Jahres, billige Erholung und Gesundung in herrlicher Natur, bei reichhaltiger,
nahrhafter Kost unter Führung besonders verantwortlicher Jugendleiter Sport, Turnen, Spiele,
Wandern, Wasser-, Luft- und Sonnenbad bei echt jugendfrischem, möglichst unbezwungenem
Leben. Es ist keine Stätte und kein Kampfplatz für politische, religiöse oder andere Gebiete,
im Gegenteil, jeder soll gleich geachtet, gleich behandelt werden und jeder soll mithelfen an einem
fröhlichen, Geist und Körper fördernden Lagerleben.
Die Stadt Altona, sowie die angesehenen Firmen Kaffee HAG Bremen, Phönix Harburg, haben
unter Mitwirkung hervorragender Architekten und Professoren einfache, aber gediegene,
künstlerisch hochwertige Zimmereinrichtungen für das Heim gestiftet und eigens
anfertigen lassen.


Die Heimkantine bietet den Gästen billige gute Bücher, Bilder, Postkarten, Schreibwaren,
Obst und Süßigkeiten zum Verkauf.
In den schönen Tagesräumen findet man sich an Regentagen oder Abends zu gemütlicher
Unterhaltung zusammen. Schach- und Brettspiele stehen zur Verfügung, und in den stillen
Erkern kann man ungestört lesen oder schreiben. Im Speisesaal wird man den Radiodarbietungen
lauschen können, oder es werden ernste oder heitere Vorträge gehalten.


Die Spiel- und Sportanlagen in dem zehn Minuten vom Heim entfernten Reinhorn bieten
Gelegenheit für jede körperliche Betätigung. Barren und Reck, Laufbahn, Spielwiese,
Baden (gänzlich gefahrlos). Neben gemeinsamen truppweisen Übungen findet die Jugend
Zeit und Gelegenheit zu frisch fröhlichen Treiben unter Aufsicht bewährter Jugendleiter.

Nach Möglichkeit soll auch die Einwohnerschaft, insbesondere die Jugend Steinhorsts,
an unseren Einrichtungen teilhaben.

Verpflegungssätze:

Es werden folgende Sätze erhoben:
2 Mk für den Tag des Aufenthaltes für Jugendliche bis zu 18 Jahren.
3 Mk für ältere Gäste
Andere Unkosten erwarten den Gästen nicht.
Im Krankheitsfalle wird freie ärztliche Behandlung gewährt.


Ende Teil 2

Quelle: Festschrift – Die Jugendheime des Norddeutschen-Sport-Verbandes e.V.
im Reinhorn und Steinhorst 1926/27

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