Bei Facebook ist heute eine Bitte an die Landwirte
aus der Gemeinde Steinhorst eingegangen!
Conny Zschaber aus Steinhorst schreibt:
Mein Appell an die Steinhorster Landwirte!
Liebe Landwirte
Wie jedes Jahr um diese Zeit haben unsere Rothirsche wieder ihren
jahrhunderte alten Brunftplatz aufgesucht und mankann dieses urige
Röhren jede Nacht verfolgen. Es gibt nur noch wenige Orte in
Deutschland, wo man so etwas beobachten kann und wir können sehr froh
und stolz sein, dass es bei uns diese alte Tradition noch gibt.
Nur
leider haben einige Landwirte ihre großen Flächen wieder mit
Stromabsperrungen eingezäunt. Und dieses Jahr sind alle Felder, die in
dem Gebiet der Hirsche liegen, eingezäunt. Es tut mir sehr weh, wenn ich
das sehe. Einige Zäune haben die Tiere bereits eingerissen. Sicher
nicht, um den Wirten oder den Feldern zu schaden, sondern weil sie
einfach keine Möglichkeit haben, auf ihren alten Wiesen oder Feldern
ihrem Urinstinkt nachzugehen und sich dabei frei bewegen zu können.
Dafür brauchen die Hirsche nun einmal freie Flächen. Früher, noch in
alten Zeiten konnten die Tiere auch tagsüber auf den Feldern zu sehen
sein. Das gibt es nur noch an wenigen Orten in Deutschland. Der Mensch
und seine Technik haben die Tiere zurückgedrängt, die hier schon lange
vor uns gelebt haben. So trauen sich unsere Platzhirsche nur noch nachts
auf die Flächen. Nur haben sie riesige Probleme, diese auch betreten zu
können.
Ich halte es für sehr wichtig, dass wir Respekt für
unsere Mutter Natur zeigen, dass wir auch Verständnis für unsere
Wildtiere aufbringen, deren Lebensraum wir ohnehin eingeschränkt haben.
Deshalb appelliere ich wiederholt an unsere Landwirte: Bitte lasst Eure
Zäune weg, wenigstens während der Brunftzeit.
Straßen, Kanäle,
Autobahnen haben im letzten Jahrhundert sämtliche Wanderflächen unseres
Wildes durchschnitten und blockiert. Wir sollten sehr dankbar sein, dass
wir hier noch solche tolle Rothirschherden haben. Liebe Landwirte, Ihr
könnt‘ sehr viel dazu beitragen, dass dies auch so bleibt.
Mein
letzter Vorschlag noch: Wenn Ihr die Felder zwischen Steinhorst und der
Kreuzung B5 mit Wildwiesen bebauen würdet, dann hättet ihr Heu zum
verkaufen (was z.B. dieses Jahr sehr rar ist), könntet Euch die Zäune
sparen, hättet keine Probleme mit Ernteschäden und die Tiere hätten eine
natürliche Weidefläche, die sie bei Bedarf nutzen können. Es steht in
Eurer Macht etwas für unsere Wildtiere zu tun. Ich kann nur appellieren
und auf Verständnis hoffen. Für alles das, was wir jetzt für unsere
Mutter Natur tun werden unsere Kinder und Kindeskinder uns später einmal
sehr dankbar sein. Ich weiß, dass es auch für Euch Landwirte nicht
einfach ist in unserer heutigen Zeit noch wirtschaftlich zu arbeiten und
dass es nicht möglich ist, auf jeden und alles Rücksicht zu nehmen.
Aber jeder kleine Beitrag, den Ihr unserer Wildnis entgegenbringt, wird
sich später einmal doppelt und dreifach auszahlen.
Conny Zschaber