Am 28.08.2022 unternahm der Landwirtschaftliche Verein Steinhorst mit 35 Personen bei herrlichem Sommerwetter eine Tagesfahrt nach Wöltingerode mit einer Besichtigung der Klosterbrennerei.
Nach einem Brand des Klosters im Jahr 1676 gründete der damalige Propst eine Brennerei auf dem Klostergut, Ziel war es, zusätzliche finanzielle Mittel für den Wiederaufbau zu erwirtschaften. So waren die Zisterzienserinnen die Wegbereiterinnen für die heutige Produktvielfalt. Die Herstellungsverfahren sind noch heute handwerklich und naturnah.
Nach alter Tradition werden aus Gerstenmalz und Weizen von den eigenen Ländereien in kupfernen Brenngeräten die Rohbrände hergestellt. Danach erfolgt ein zweiter Brand. Das Ergebnis ist ein 96% Feinbrandwein von unübertroffener Reinheit, der nur noch die feinblumigen Kornaromastoffe enthält. Mit Quellwasser aus dem eigenen Brunnen (die Brunnentiefe beträgt nur 8 m) wird dieser edle Grundstoff auf 38 % vol. Alkohol gespindelt und ergibt einen Korn von höchster Qualität.
Durch die Lagerung in Eichenfässern wird sein milder, charakterischer Wohlgeschmack erreicht. Danach erfolgte eine Verköstigung der verschiedenen Produkte. Anschließend konnten die hergestellten Brände/Liköre für „Daheim“ erworben werden.
Ein gemeinsames Mittagessen wurde im Klosterkrug eingenommen, bevor es zur
Stadtführung nach Hornburg weiterging.
Das über 1000jährige Hornburg gehört zu den schönsten Kleinstädten Niedersachsens. Das spätmittelalterliche Stadtbild hat sich über die Jahrhunderte erhalten. Die gesamte Altstadt mit ihren über 400 Fachwerkhäusern steht unter Denkmalschutz. Die Blütezeit lag im 16.Jahrhundert, als die Stadt durch Hopfenanbau und Hopfenhandel zu großem Wohlstand gelangte.
Eine der schönsten Kirchen im nördlichen Harzrand ist die ev. Marienkirche von 1616. Altar und Kanzel sind bedeutende Kunstwerke der Spätrenaissance und der barocke Orgelprospekt zählt zu den schönsten Norddeutschlands. Die Musikinstrumente der fünf Engel am Orgelprospekt bewegen sich, wenn die Orgel erklingt. Dieses ist in Deutschland einmalig zu sehen.
Auch gab es schon früh berühmte Persönlichkeiten aus Hornburg. Der im Jahre 1005 in Hornburg und auf den Namen Suidger getaufte hochbegabte Mann wurde im Jahr 1046 in Rom zum Papst „Clemens Il“ gewählt.
Nach dem beeindruckenden Rundgang durch Hornburg wurde sich bei einem
gemeinsamen Kaffeetrinken gestärkt, bevor die Heimreise angetreten wurde.
Für alle Teilnehmer war es ein erlebnisreicher Tag, von dem es sich sicherlich
noch viel zu erzählen gibt.
Text: Gisela Labion