Schon länger hatte Tobias Pagel vor, sich ein reines Arbeitsauto anzuschaffen. Es sollte möglichst einen Laderaum, eine Anhängerkupplung und eventuell noch einen Dachträger haben und vor allem soll dieses Auto auch als, Alltagsfahrzeug dienen, denn der 20-jährige Reinhorner fährt ansonsten ausschließlich, blitzblanke Citroën Oldtimer, welche vom November bis März ihren Winterschlaf in der Scheune halten.
So wurde er letzten Herbst zufällig in Rötgesbüttel, auf einen verlassenen und seit 2005 abgestellten Kleintransporter aufmerksam, der unter Bäumen und Sträuchern eingewachsen lediglich nur noch als Gartengerätebude diente.
Auf dem Bild oben hatte er ihn schon vom Strauchwerk, befreit, löste die in 16 Jahren festgegammelten Bremsen, lud ihn auf und holte ihn nach Hause. Dort wurde er erstmal vom Moos befreit
und eine Bestandsaufnahme gemacht. Erst nach und nach wurde klar: Viel Arbeit, aber es ist ein Citroën und mit der Technik ist Tobias bestens vertraut.
So wurde erstmal die gesamte Technik komplett auf links gedreht.
Bremsanlage, sämtliche Gummibälge, Dichtungen, Zylinderkopfdichtung, Riemen, Wellendichtringe, Kupplung, Filter, Fette, Öle wurden erneuert und die Benzinversorgung gereinigt.
Dann musste das Projekt wegen anderer Arbeiten erstmal ein halbes Jahr ruhen und im August wurde mit den Blecharbeiten begonnen und die erwiesen sich als deutlich größer, als vorher gesehen. Das Auto hat ja schon ein Vorleben gehabt und als es 2005 mit 249.000 km mit defekter Zylinderkopfdichtung ausgemustert wurde, war er bereits 14 Jahre alt und man war nicht gut mit ihm umgegangen. So wurden jetzt marode Karosseriestellen ausgetrennt und neue Passbleche gefertigt und eingeschweißt, bis 2m² Blech, 20 Kg Corgon und 5 kg Schweißdraht verarbeitet waren.
Vorderkotflügel und Hecktüren konnten mit dem Schweißgerät gerettet werden, die beiden Kabinentüren und Motorhaube wurden ersetzt, was aber kein Drama war, weil im Teilelager vorhanden. Tobias lackierte alles, es folgte der Zusammenbau und Ende September erfolgreich der TÜV.
So, nun hat er wirklich guten Kleintransporter, vor allen vor der Verschrottung gerettet und wieder auf die Straße gebracht. Das ist auch Umweltschutz, weil sehr nachhaltige Nutzung.
Mittlerweile steht ein kleiner Fuhrpark an restaurierten Autos auf
dem Hof von Tobias Pagel.
Text und Bilder von Georg Pagel