Älter als gedacht: 3 Fragen, 3 Antworten

Und eben diesen Fragen und ihren Antworten fühlen wir im nächsten Beitrag genauer auf den Zahn...

Es hat sechs Beiträge gebraucht und nun wird es endlich wirklich interessant, denn erstmals wird nun auch Steinhorst als Ort namentlich erwähnt werden. Die Regierung in Hannover hatte das Scheibenschießverbot aufgehoben und nun an die Stadt Gifhorn ein halbes Dutzend Fragen gestellt, die von zwei älteren Einwohnern folgendermaßen beantwortet wurden.1 Aber lest gerne selbst…

→ Wann und wie lange fand das Scheibenschießen statt? „,Es berichten diese Bürger, daß jedesmahl das Scheiben-Schießen den Montag in der vollen Woche nach Pfingsten angestellet worden, und das Haubt Schießen wäre diesen Tag gehalten, den folgenden Dienstag aber noch von den Bürgern, so dazu Lust gehabt, continuiret worden.'“3 Die Bürger berichteten, dass das Scheibenschießen stets am Montag nach Pfingsten stattfand, mit dem Hauptschießen an diesem Tag, während es am Dienstag für Interessierte fortgesetzt wurde.

→ Welche Preise gab es und woher kamen sie? „,Ein jeder Bürger hätte 2 Mariengroschen geben müssen, dafür wäre Zinnern Zeug von denen erwählten Schaffern angeschafft, als eine Kanne, Schüsseln und Teller, wovon 4 Gewinnste gemacht und darum geschossen worden. Derjenige, so König worden, hätte nicht alleine den besten Gewinn von denen Zinnern Zeuge, sondern auch statt der vorhin genossenen Contributions-Freyheit aus dem Licentärario alhier 12 Taler bar und noch überdehm von denen hiesiger Stadt zugehörenden beiden sogenanndten Schützen-Wiesen die beste Wiese genossen und sey auch das Jahr
hindurch von allen Bürger-Werken frey gewesen. Der zweyte mann, so den besten Schuß nach dem König gethan, hätte den anderen Gewinn von dem Zinnern Zeuge und die zweyte Schützen-Wiese genossen, sonsten keiner Freyheit mehr zu erfreuen gehabt.
Das noch übrige Zinnern Zeug hätte der 3. und 4. Mann gewonnen; und solches alles hätten die Schaffer nach proportion vertheilet, denenselben wäre auch alle Jahr zu Erbauung zweer (zweier) Lauben der Mey (Birkenbüsche) im Dragen gratis angewiesen.
‚“4 Jeder Bürger zahlte 2 Mariengroschen für Zinngeschirr und vier Preise. Der Schützenkönig bekam den besten Zinnpreis, 12 Taler, die beste Schützenwiese und war ein Jahr von Bürgerdiensten befreit. Der Zweitplatzierte erhielt den zweiten Zinnpreis und die zweite Schützenwiese. Die restlichen Zinnpreise gingen an den dritten und vierten Schützen. Zudem erhielten sie kostenlos Birkenzweige für den Bau zweier Lauben.

Wer nun fleißig mitgezählt und ordentlich gelesen hat, wird merken, dass „ein halbes Dutzend“ etwas mehr als 3 ist. Die weiteren Fragen und ihre Antworten gibt es im nächsten Beitrag zu lesen…

Quellen:

1 vgl. Weinhold, Günter (1989): Eintracht und Bürgersinn – Die Geschichte des Gifhorner Schützenwesens, Gifhorn: Selbstdruck, S. 24.

2 Weinhold, Günter (1989): Eintracht und Bürgersinn – Die Geschichte des Gifhorner Schützenwesens, Gifhorn: Selbstdruck, S. 24.

3 ebd.

4 Weinhold, Günter (1989): Eintracht und Bürgersinn – Die Geschichte des Gifhorner Schützenwesens, Gifhorn: Selbstdruck, S. 24f.

5 Weinhold, Günter (1989): Eintracht und Bürgersinn – Die Geschichte des Gifhorner Schützenwesens, Gifhorn: Selbstdruck, S. 25

6 ebd.

7 ebd.

Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und mein Möglichstes getan, um Quellen und Daten korrekt anzugeben. Plagiate waren und sind definitiv nicht meine Absicht. Alle Informationen wurden aus öffentlich zugänglichen Quellen entnommen und sorgfältig geprüft. Sollte dennoch unbeabsichtigt ein Fehler oder eine Unstimmigkeit vorliegen, bitte ich um Verständnis und entsprechende Mitteilung.

Die Beiträge dieser Reihe werden gesammelt unter dem Schlagwort „Scheibenschießen 1707“ zu finden sein.

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