Weihnachtsgruß vom Bürgermeister Klaus-Hinrich Singer

Foto Hans-Hartmuth Müller

Liebe
Auermühler, Lüscher, Räderloher und Steinhorster,

Weihnachten
steht vor der Tür und auch das Jahr 2016 neigt sich dem Ende. Wir haben gerade
die „kürzesten Tage“ und es bietet sich geradezu an, einmal innezuhalten und
sich ein paar grundlegende Gedanken zu machen.

Viele
Menschen haben im Moment das Gefühl, daß die Welt kleiner wird: Hat man doch
nach dem Mauerfall gedacht, die Zeit des Kalten Krieges sei vorbei. Stattdessen
müssen wir gerade lernen, daß Rußland und die westliche Welt sich unversöhnlich
gegenüberstehen, daß Länder wie die Türkei sich in Autokratien verwandeln, daß
Afrika der vergessene Kontinent bleibt und daß Grenzkontrollen innerhalb der EU
wieder vorstellbar sind. Der Ausgang der Präsidentenwahlen in den USA löst
ebenso diffuse Ängste aus wie die schon erfolgte oder drohende 

Machtübernahme
von Rechtpopulisten in vielen Nachbarländern. Die EU droht auseinanderzufallen,
es ist vielen klar, daß die wirtschaftlichen Verhält- nisse in Südeuropa, gerade
auch mit der viel zu hohen Jugendarbeitslosigkeit nicht ohne Folgen bleiben
werden und auch die Zukunft des Euro scheint keineswegs sicher.

Auf der
anderen Seite muß man aber auch feststellen, daß es den Deutschen objektiv
gesehen im Moment so gut geht wie noch nie, vor allem auch im Verhältnis zu den
allermeisten anderen Regionen der Welt. Gerade dieses führt ja auch dazu, daß
wir ein bevorzugtes Ziel für Flüchtlinge aus vielen Ländern sind. Steinhorst
hat überproportional viele Asylbewerber aufgenommen, und wir können stolz
darauf sein, daß das tägliche Zusammenleben mit Angehörigen anderer
Kulturkreise, erschwert noch durch Sprachbarrieren, ohne große Schwierigkeiten
klappt. Unser ganz besonderer Dank gebührt in diesem Zusammenhang den
ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern, ohne deren Engagement die Arbeit vor Ort
nicht vorstellbar wäre. Kaum jemand hat den Deutschen diese unkonventionelle
Aufnahmebereitschaft zugetraut. Es kann aber auch nicht unerwähnt bleiben, daß
unsere Gesellschaft durch diesen Umstand regelrecht vor eine Zerreißprobe
gestellt wird und unsere Regierenden einen Umgang mit der Situation finden
müssen, der von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung dauerhaft getragen wird.

Auf diese
großen Ereignisse ist der Einfluss des Einzelnen gering, aber sein Wahlrecht
wahrzunehmen, sollte 

eine Selbstverständlichkeit sein.

Im
Kleinen sind die Möglichkeiten des Einzelnen viel größer: Bringen sie sich ein,
z.B. in die Vereinsarbeit, äußern Sie Ihre Meinung, in Steinhorst bieten sich
dazu die Bürgerfragestunden in den Ratssitzungen und das Koschale eeten an. Und
selbstverständlich steht Ihnen das Gemeinde- büro für Anregungen, Fragen und 

natürlich auch Kritik offen.

Eine ganz
persönliche Erfahrung lautet: Steigern Sie Ihr persönliches Wohlbefinden durch
Verschenken. Das muß nichts Materielles sein, knapp sind heute eher Zeit,
Aufmerksamkeit und Freundlichkeit im täglichen Umgang (in unserer Gemeinde
letzteres zum Glück noch nicht).

Nutzen
Sie die ruhigen Tage zum Entspannen, zum

 Nachdenken und pflegen Sie Familie 

und
Freundschaften.

Der Rat
und die Verwaltung der Gemeinde Steinhorst bedanken sich ganz herzlich bei
allen ehrenamtlichen Tätigen und wünscht Ihnen und Ihren Familien ein schönes
Weihnachtsfest und 

alles Gute im Neuen Jahr.

Klaus-Hinrich
Singer

Bürgermeister

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