Familienfriedhof “ Hammerstein “ in Steinhorst

Foto Hans-Hartmuth Müller

Schriftsteller Hans Magnus Enzensbergers literarische Biografie „“Hammerstein oder Der Eigensinn“ (Suhrkamp Verlag 2008, 376 Seiten) beschäftigt sich mit General Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord, Chef der Heeresleitung von 1930 bis 1933 und Gegner von Adolf Hitler.

Enzensberger schildert in seiner literarischen Biografie Kurt von Hammerstein als Chef der Reichswehr und Gegner des Nationalsozialismus und Zeuge des Untergangs des deutschen Militäradels. Seinen Abschied nahm Hammerstein, nachdem Hitler seine Weltkriegspläne 1933 in einer Geheimrede vor Generälen offen gelegt hatte.

Er wurde am 25. April 1943 auf dem Familienfriedhof in Steinhorst beigesetzt. Ein „Staatsbegräbnis“ mit vielen Generälen, bei dem auf dem Weg in die Heide „leider“ die Schleife vom Trauerkranz, den Adolf Hitler geschickt hatte, „verloren“ ging. 

Foto Hans-Hartmuth Müller

U.a. die Hammerstein-Kaserne in Wesendorf wurde nach ihm benannt.

Die Familie von Hammerstein-Loxten hat seit 1860 auf dem in Steinhorst erworbenen Gut, der sog. Hofstelle Nr. 1 (heute Räderloher Str. 6), gelebt.

Das Wohnhaus war nach dem Zusammenbruch zunächst mit Kriegsvertriebenen belegt. 1948 wurde es dann in ein Hilfskrankenhaus für Russlandheimkehrer umgewandelt.

Postkarte von Gunda Amann, geb. Tietje

Im Juni 2007 wurde auch sein Sohn Kunrat von Hammerstein, ehemaliger Wehrmachtsoffizier und Angehöriger des Kreises der Hitler Attentäter vom 20. 07.1944 auf dem Familienfriedhof beigesetzt. Er hatte sich nach dem Attentat für kurze Zeit in Steinhorst versteckt.

Foto Hans-Hartmuth Müller

Bericht: Dieter Bieber
Fotos: Hans-Hartmuth Müller im Jahr 2015
Postkarte: Gunda Amann geb. Tietje

2 Kommentare

  1. Was ist das für eine Publikation, wer ist der Herausgeber und wo wird diese verteilt , warum ist Ludwig v.H. nicht erwähnt, der ja der bedeutendere. Bruder war.
    Aber sonst sehr gut und dient der historischen Aufarbeitung- danke.

    1. Kurt von Hammerstein, seiner Frau und seinen Kindern kann man wohl nur gerecht werden, wenn sie alle gemeinsam dargestellt werden. Das ist in dem erwähnten Buch hervorragend gelungen, war hier aber nicht möglich und sinnvoll. Die Beschränkung auf Kunrat ist m. E. passend, da er während des Attentats in Steinhorst war und von hier aus bis Kriegsende untergetaucht ist. Es wird daran gearbeitet, die entsprechenden Passagen seines Tagebuchs im Rahmen des Lesesommers oder des Kulturkaffees aufzugreifen. Michael Sassenhagen

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