Die einen kommen für die brandheißen News aus der Gemeinde Steinhorst, die anderen wollen sich die Kaltschale nicht entgehen lassen. Doch ganz gleich, was den Einzelnen dazu bewog, das Haus am Abend des 07. März nochmal zu verlassen, im Saal des Restaurants „Steinhorster“ fand jeder interessierte Zuhörer einen Platz.
Matthias Köslin berichtete im Namen des Bauausschusses detailliert mit Fotos über die abgeschlossenen Projekte des Gemeinderats. Der Umbau des „kleinen Rathauses“, wie er das Gemeindebüro so schön betitelte, die Neugestaltung der Grünfläche an der Kapelle am Friedhof, der Handlauf am Erich-Weniger-Haus und die Laternen am Schulmuseum gehörten unter anderem zu den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen. Ein besonderes Highlight für Heiratswillige: Im Erich-Weniger-Haus sind nun standesamtliche Trauungen möglich. Der Tisch im Trauzimmer wurde übrigens aus dem Stamm der besonderen Gurkenmagnolie gefertigt, die im vergangenen Jahr neben der Einfahrt zum Haus der Gemeinde umgestürzt ist.
Anschließend übernahm der Bürgermeister Percy Pfeiff selbst das Wort und stellte den aktuellen Stand der Planungen für den Wohnmobilstellplatz an den Tennisplätzen sowie das Dorfgemeinschaftshaus (Schützenhaus) vor. Eine Besichtigung mit dem Amt der regionalen Landesentwicklung habe es bereits gegeben, eine Zusage über eine Förderung für die Außenanlagen wurde dabei gegeben.
Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt die geplante Erweiterung der Arztpraxis zu einem Ärztezentrum. Geplant ist ein Anbau mit rund 220 Quadratmetern in Richtung des denkmalgeschützten Resthofs in der Seege, der ca. elf Behandlungs- und Sprechzimmer beherbergen soll. Die dafür vorgesehene Scheune, die nicht unter Denkmalschutz steht, muss dem Neubau weichen. Die Abrissarbeiten dafür sollten eigentlich schon in der vergangenen Woche beginnen, haben sich jedoch verzögert. Sobald der Abriss erfolgt ist, soll der Umbau dann aber zügig starten.
Apropos Denkmalschutz: Auch das Haus der Gemeinde war Thema am Abend. Die Idee, das Gebäude zu einem Kindergarten zu erweitern, wurde zunächst verworfen, und auch für altersgerechtes Wohnen gibt es bislang weder Investoren noch weitere konkrete Pläne. Dennoch bleibt der Gemeinderat offen für Vorschläge. Die Nutzung durch die örtlichen Vereine bleibt jedoch vorerst unverändert.
Ein weiteres Projekt, das diskutiert wurde, ist die Einführung eines Fernwärmenetzes. Eine eigens eingerichtete Planungsgruppe beschäftigt sich mit dem Thema, und bei ausreichendem Interesse aus der Bevölkerung könnte das Vorhaben weiter vorangetrieben werden.
Zum Abschluss der Versammlung erhielten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, ihre Fragen und Anregungen in der Bürgerfragestunde direkt an den Gemeinderat zu richten. Auch hier war der Denkmalschutz wieder ein zentrales Thema. Doch auch an den Planungen rund um die Erweiterung der Arztpraxis zu einem Ärztezentrum sowie an dem unebenen Weg durch die Seege wurde Interesse bekundet.
Die Bürgerversammlung bot wieder einen umfassenden Einblick in die Entwicklungen und Zukunftspläne der Gemeinde Steinhorst. Es zeigte sich, wie viel Engagement und Planung hinter den einzelnen Projekten steckt und dass der Gemeinderat weiterhin offen für neue Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung ist. Die kommenden Monate werden zeigen, welche Vorhaben konkret umgesetzt werden und welche neuen Impulse aus der Gemeinde hinzukommen.
Fotos & Bericht: Vanessa Deckwer