Weihnachtssgrußworte vom Bürgermeister Klaus-Hinrich Singer 1. Teil

 

Liebe
Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Steinhorst,




und
wieder ist ein Jahr vorüber, und was für eins. Wahrscheinlich wird
man in der Rückschau vom „Seuchenjahr 2020“ sprechen, weil die
Coronapandemie alles überlagert. Einschränkungen im persönlichen
Bereich mögen im Moment am stärksten ins Gewicht fallen,
nachhaltiger werden aber potentielle Auswirkungen auf den
Arbeitsplatz, auf das Finanzwesen oder gar der Verlust von
Angehörigen oder Freunden sein. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden,
von daher müssen wir uns mit den Auflagen noch eine Weile
arrangieren.


Was
ganz generell zu monieren ist, ist die Tatsache, daß Entscheidungen
immer häufiger auf der Basis von Stimmungen und öffentlicher
Meinung oder auch veröffentlicher Meinung getroffen werden. Viele
Zusammenhänge sind aber viel zu komplex, als daß sie in den kleinen
Informationseinheiten, die in die Tagesschau passen oder noch
schlimmer in die neuen Medien, hinreichend dargestellt werden können.
Bei Covid 19 hat die Wissenschaft zwar wieder mehr Gehör gefunden,
bei den anderen Megathemen Klimawandel, Ernährung der
Weltbevölkerung und Erhalt des Friedensprojektes Europa fehlt eine
entspechende Orientierung.


Zum
Beispiel können wir doch nicht ernsthaft unsere Mobilität komplett
auf Elektroantrieb umstellen, ohne gleichzeitig die Energiegewinnung
auf grünen Strom umzustellen und für entsprechende
Ladeinfrastruktur zu sorgen. Mit den geltenden Regeln geht es nicht.
Der Bevölkerung zu sagen, daß die Windräder auch irgendwo stehen
müssen, mitsamt allen Lasten, damit eben nicht Atomstrom aus
Frankreich und Tschechien unsere Autos antreibt, ist unpopulär aber
zwingend nötig. Den auf dem eigenen Dach erzeugten Strom mit der EEG
Umlage zu belasten, ist zudem völlig kontraproduktiv.


Auch
die Gewinnung der für die Batterien nötigen Rohstoffe muss
unbedingt durch das schon lange in Bearbeitung befindliche
Lieferkettengesetz geregelt werden. Die Einhaltung von Umwelt- und
Sozialstandards gehört meiner Meinung nach in die Präambel eines
jeden Handelsabkommens, ansonsten müssen wir uns über
Protektionismus unterhalten. Die Ziele zu formulieren aber nicht die
Regeln für die Umsetzung anzupassen, ist feige und scheinheilig.

Aus
Sicht einer Landgemeinde stellt es sich im Moment so dar, daß die
Stadtbevölkerung mit ihrer Mehrheit die Regeln aufstellt für die
Lieferung von grünem Strom, tadellosem Trinkwasser, auf höchstem
Niveau erzeugten Lebensmitteln und das ganze für möglichst wenig
Geld. Zugleich haben wir die Naturschutzgebiete vorzuhalten und
freilaufende Raubtiere zu dulden, die Weidetierhaltung ausschließen
werden.

 Ende des 1. Teil

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

vier × drei =